Wir, das sind Marcel und Tristan, haben uns zusammengetan um im Wettersteingebirge zu Wandern und um natürlich Deutschlands höchsten Berg die Zugspitze auf dem bekannten Klettersteig zu besteigen.
Einer der schnellsten Zustiege ist durch das Höllental. Dieser Weg wird sehr häufig gewählt weil er sehr abwechslungsreich ist und die sehr beeindruckende Höllentalklamm durchschritten wird.
Ausgangspunkt hier für ist der Ort Hammersbach.
Wenn die Anreise mit Auto stattfinden soll, lässt man es in Hammersbach direkt am Ortseingang auf dem gut ausgebautem Parkplatz stehen. Ist eine Tour über mehrere Tage geplant, sollte unbedingt an die Parkscheine gedacht werden. Wir sind nachts angekommen und konnten problemlos bis zum Morgen dort schlafen.
Unsere Tour war so geplant das wir am ersten Tag von Hammersbach aus durch das Höllental bis hinter die Höllentalangerhütte gehen und dort übernachten. Am zweiten Tag vom Höllental zur Alpspitze von dort nach Kreuzeck und wieder ins Höllental. Am dritten Tag zur Zugspitze und auf der anderen Seite über SonnAlpin zur Knoorhütte. Am vierten Tag von der Knoorhütte über die Reintal Angerhütte und dem Schützenstieg zum Stuibensee. Und am Fünften Tag vom Stuibensee über die Bockhütte und der Partnachklamm nach Garmisch Partenkirchen. Von dort mit dem Bus zurück nach Hammersbach.
Erster Tag
Vom Parkplatz in Hammersbach sind es nur wenige Meter bis man entlang des Hammersbach mit dem Zustieg zur Höllentalklamm beginnt. Je nach Witterung wird man bis zur Höllentalangerhütte von Tagesausflüglern begleitet. Soll in eins die Zugspitze begangen werden muss früh aufgebrochen werden. Dabei spart man auch den " Wegezoll" der am Eingang der Klamm berechnet wird. Das Drehkreuz bleibt auch morgens in der früh geöffnet.
Das erste was einem auffällt, beim betreten der Klamm , ist das laute Rauschen des wilden Wassers auf dem Weg ins Tal. Es ist im strahlendem Sonnenschein ein schönerer Anblick als in der früh aber dafür kann die Klamm gut besucht sein.
Der Weg führt über kleine Brücken, Tunnel und Stege. Wer nicht nass werden möchte sollte sich beeilen oder rechtzeitig an die passende Kleidung denken. Am Ende der Klamm öffnet sich das Höllental, nun sind es nur noch wenige Meter bis zur Höllentalanger Hütte. Das es nicht mehr weit bis zur Hütte ist erkennt man am Glockenspiel der Schafe, die nicht selten durch ihre Kletterkünste beeindrucken.
Soll weiter Richtung Zugspitze gegangen werden, ohne Frühstück oder Mittagessen was schade wär denn die Küche ist wirklich gut, muss dem Weg noch ca. 1 Stunde über die Brücke gefolgt werden. Ist das Ziel die Alpspitze gehts hinter der Hütte Richtung Matthaisenkar. Wir sind ein Stück im Bachbett weitergegangen und haben uns ein ruhiges Plätzchen gesucht. Wer morgens Wasser benötigt sollte am Abend seine Vorräte überprüfen und gegebenfalls auffrischen. Wir sind davon ausgegangen das in dem Bach auch Morgens Wasser fließt, ein Irrtum.
Zweiter Tag
Nach einer angenehmen Nacht, nass und kalt, zog es uns zur Alpspitze. Über die morgendliche kraftlosigkeit half das übliche Müsli und der kommende Sonnenschein. Wir sind zurück zur Höllentalanger Hütte und hinter ihr, Richtung Matthaisenkar. Der Weg für hinauf, herraus aus dem Tal und gibt den Blick frei auf die Zugspitze und den Höllentalferner , unser morgiges Ziel. Der erst Bewaldete Zustieg führt steil Bergauf bis sich das Matthaisenkar zeigt. Unser Weg schlängelt sich durch Geröllfelder und an einer kleinen Quelle vorbei. Die erstmal letzte Möglichkeit für Trinkwasser.
Am Ende des Geröllfeldes erreichten wir den Einstieg in eine sehr kurze, gesicherte Passage. Danach schlängelt sich der Weg weiter Richtung Alpspitze und dessen Klettersteig. Die Mühen des Anstieges werden durch schöne Aussichten belohnt und man hat auf diesem Weg auch genug ruhe sie zu bestaunen. Anders wird es auf dem Weg zur Zugspitze.
Nach einer Stunde fängt der gut ausgebaute Klettersteig an und er macht wirklich Spaß. Er Endet auf dem Jubiläumsgrat und der Grießkarscharte. Trotz sagenhaftem Ausbilck in das Grießkar biegen wir links ab Richtung Alpspitze. Nur noch wenige Meter über ein paar Brocken und wir haben den Gipfel erreicht. Wichtig, Eintrag in das Gipfelbuch unterm Gipfelkreuz. Nun geniessen wir die Aussicht denken aber auch daran rechtzeitig weiter zu ziehen.
Zurück gehen wir einen neu ausgebauten Klettersteig der sehr einfach und sicher ist bis wir durchs Höllentor zu dem Höllentorköpfel kommen. Dort besteht die Möglichkeit mit einer Seilbahn zurück nach Hammerbach zu fahren. Oder sich zu stärken, denn wir wollen zurück zur Höllentalanger Hütte. Zurück geht es auf dem Rinderweg und immer steil Bergab mit schönen Aussichten. Nicht nur die Landschaft begeistert uns, sondern auch unser Vorhaben für den nächster Tag.
Dritter Tag
Die Nacht haben wir in der Höllentalangerhütte verbracht und brechen nun mit allen anderen auf, zur Zugspitze. Da die Zugspitze für viele Wanderer und Bergsteiger ein lohnendes Ziel ist muß man sich mit den Massen an Besuchern arrangieren. Es sollte aber jeder Rücksicht und sich Zeit nehmen. Es Gibt eine Menge zu sehen.
Am Ende des Höllentals beginnt der erste Teil des Klettersteiges. Aber keine Angst es ist alles sehr Sicher. Vorrausgesetzt es wird sich ordentlich gesichert und die nachfolgenden Kletterrer respektieren die Geschwindigkeit mit der man sich dem Gipfel nähert.
Nun sind einige recht bekannte Passagen zu bezwingen. Es kommt die Leiter, eine mit Stahlsprossen gangbar gemachte glatte Felswand. Danach führt der Weg im Fels Bergauf bis zu einem Stück mit dem Namen " Das Brett". Eine vielbeschriebene Passage die aber eher als gemütlich zu bezeichnen ist.
Nach einem kleinen Anstieg führt der Weg ins Höllentalkar. Eine größere Geröllfläche in deren Mitte das Schmelzwasser des Höllentalferner Gletschers munter vor sich hin plätschert. In mitten dieser Geröllfläche steht einsam der Bergl mit einer Höhe von 2272m.
Wir folgen weiter der Karawane bis zum Gletscher wo auf Steigeisen umgestiegen wird. Jetzt ist es nur noch ein kleines Stück bis zum Einstieg. Da durch das Abschmelzen des Gletschers es unmöglich ist den Einstieg mit Kabel oder Leiter zu präparieren, muss ein kleines Stück ohne Sicherung erklommen werden. Deshalb darauf achten das die Schuhe relativ trocken sind! Von nun an geht´s die Riffelwand hoch. Sie ist ausreichend gesichert und mit genug "Parkplätzen". Aber Vorsicht diese Stellen werden für andere Zwecke benutzt, deshalb Luft anhalten.
Ist das Gedränge nicht zu groß können auch ein paar wunderbare Bilder vom Höllental aufgenommen werden.
Der Klettersteig Endet auf dem Jubiläums Grat. Der Zugspitze mit Alpspitze verbindet und Deutschlands längster Grat "Klettersteig" sein soll. Wir gehen aber weiter und sind im nu auf Deutschlands mit 2962m höchstem Gipfel. Gegenüber vom Gipfel befindet sich das Münchner Haus. Dort noch einmal etwas zu sich nehmen bevor man wie fast alle Klettersteigaspiranten mit der Seilbahn in 10min zum Eibsee fährt. Ober wie die Bergsteiger, zu Fuß über das Münchner Haus Richtung Sonn Alpin absteigt.
Im Winter ist Sonn Alpin eine viel besuchte Skipiste und im Sommer eine sehr große Geröllwüste Wir steigen weiter ab und erreichen in einer halben Stunde die Knorrhütte. Diese Hütte ist uns gut in Erinnerung geblieben, wir hatten 1 Jahr zuvor bei zu schwierigen Bedingungen versucht die Zugspitze über diese Seite zu erreichen. Zu unserem Glück stand damals diese Hütte dort.
Wer möchte quatriert sich hier für die Nacht ein, uns zog es aber weiter zur Reintalanger Hütte. Dort blieben wir dann für die Nacht. Und nochmal ein großes Lob an die Hüttenbesatzung, es war wirklich super.
Vierter Tag
Unsere Planung hatte vorgesehen das wir in der Knoorhütte übernachten. Haben wir aber nicht, wir sind schon etwas weiter, deshalb hatten wir etwas Vorsprung gegenüber unseren Zeitplan. Das dachten wir, da kannten wir aber noch nicht den Schützenstieg.
Wir wollten zu Stuibensee, wollten.
Von der Reintalanger Hütte geht man Richtung Bockhütte, Garmisch. Nach einer viertel Stunde gabelt sich der Weg, wir bogen nach links hoch in den Schützenstieg. Alle Mühen werden mit solchen Ausblicken wie dort belohnt aber für uns war es zu viel. Vielleicht lag es an den Anstrengung der letzten Tage an dem aktuellen Wassermangel. Wir waren zu erschöpft und richteten unseren Kurs neu aus. Wir sind über den Stuibenkopf und nicht zum See sondern hinunter. An der Stuibenwand entlang, auf dem Bernadeinstieg zur Bockhütte und zu 5 halbe Maas Johanisbeerschorle. Für JEDEN!
Nach etwas längerer Pause beschlossen wir weiter nach Garmisch zu gehen. Von dort sind wir mit einem Quad und zwei Blondinen problemlos nach Hammersbach zurück gekommen.
Es war ein Bus der uns mitnahm.
Es war ein Bus der uns mitnahm.
So sind aus Geplanten 5 Tagen 4 geworden aber erlebt haben wir nicht weniger. Alle Menschen die wir trafen waren sehr freundlich. Es gab keine Probleme wegen Schlafmöglichkeiten und die Umwelt dort ist sehr sauber. So wollen wir sie hinterlassen und freuen uns aufs nächste Jahr. Da geht es aber woanders hin, Piz Bernina!
Text Tristan Schäfer, Fotos Marcel Mohns